Julia Elena Meyer-Christian

Seit wann praktizierst Du Yoga und wie bist Du zum Yoga gekommen?
Ich praktiziere seit ungefähr 18 Jahren Yoga. Ganz klassisch in der Schwangerschaft beim Kundalini Yoga gelandet und das mal richtig scheiße gefunden. Ich war wohl noch nicht soweit.
Nach der Geburt meiner Tochter startete ich einen neuen Versuch beim Power Yoga und war supergehooked! Genau so etwas hatte ich gesucht: Musik, schwitzen, bewegen, Flow und diese wundervolle Endenspannung. Ich schwebte förmlich aus den Stunden heraus. Das hat mir sehr viel Kraft für den Alltag mit Kleinkind und Job gegeben.

Wie war Deine erste Yogastunde?
Meine erste Yogastunde war im Rückblick ziemlich lustig. Ich stand dort im pinken Frottee Jogginganzug bei Qbi auf der Matte, erste Reihe. Das war mir wichtig; kannte ich vom Tanzen so ;-). Da ich sehr gelenkig und beweglich bin, fiel mir Anfangs alles leicht, aber ich merkte schnell, wie viel Muskulatur ich doch einsetzen musste, um bestimmte Asanas halten zu können. ich hatte noch tagelang die krassesten Zwischen-Rippen-Muskulatur-Muskelkater, die man sich vorstellen kann. Und fand es mega!

Julia Elena Meyer-Christian
Julia Elena Meyer-Christian

Was hat Dich motiviert, Yogalehrerin zu werden?
Meine ehrliche Antwort ist, weil ich Yogalehrer kennengelernt habe, die meiner Meinung nach, zu wenig in ihren Yogastunden vermittelt und rübergebracht haben. Das war allerdings nicht die Inspiration, sondern eher die Intention dahinter. Ich wollte Yogastunden so geben, wie ich sie gerne hätte. Unterrichten fiel mir noch nie schwer, da ich habe in meinen Teeniejahren Tanz und Ballett unterrichtet und bereits dort gemerkt habe, dass es mir gefiel und die Menschen gern in meine Stunden kamen. Und ich liebe nach wie vor die Momente, wenn Teilnehmer nach den Stunden mit glänzenden Augen auf mich zu kommen, weil sie von sich selbst überrascht sind.

Was machst Du, wenn Du gerade nicht Yoga unterrichtest?
Wenn ich gerade mal nicht Yoga unterrichte, bin ich ziemlich gut im Herumliegen auf meinem Sofa und lesen. Ich brauche dringend mehr Bücherregale in meinem Wohnzimmer! Und Netflixkönigin sein kann ich auch sehr gut. Dann kommen mir die besten Ideen für Meditationen und Mantras, die ich dann aufnehme. Mit der Zeit habe ich gemerkt, dass mehr auf meiner Agenda zu haben, nicht unbedingt bedeutet, dass ich mehr auf die Kette bekomme. Ich brauche regelmäßige „Aus-Zeiten“, in denen ich herumhänge, um auf gute Ideen zu kommen. Kann ich nur empfehlen! Und dank Romy versuche ich, wenn schon keine erfolgreiche Läuferin zu werden, aber zumindest eine regelmäßige Läuferin zu sein!

Wer hat Dich am meisten auf Deinem Yogaweg inspiriert
Meine Yogivorbilder gehen bei mir mit und durch die verschiedenen Zeiten hindurch. Es begann mit „Autobiographie eines Yogi“, Paramahansa Yogananda, zu dessen Shala ich in LA gepilgert bin, ging über Bryan Kest, zu dem ich in Hamburg und LA in dessen Stunden folgte, hin zu meinem großartigen Yin Yoga Lehrer und Freund Markus Henning Giess, der mich lehrte, daß in die Stille zu gehen, gar nicht so schrecklich ist, wie ich dachte. Viele Bücher von Osho haben mich inspiriert, verärgert und zum nachdenken gebracht, aber auch Kundalini Lehrerin und Speaker Ikone Gabby Bernstein begleitet mich durch ihre Bücher und Videos schon einige Jahre auf meinem Weg. Mittlerweile sind es nicht nur bekannte Persönlichkeiten, sondern auch ganz normale Menschen, die mich täglich inspirieren, mich täglich mit mir selber in Begegnung gehen lassen und mich so ganz viele alltäglich Dinge lehren, für die ich unendlich dankbar bin.

Wie integrierst Du Yoga in Deinen Alltag?
Yoga hat mich auf sehr unterschiedlichen Ebenen viel bewußter werden lassen. Es hat mich gelehrt Zusammenhänge zu erkennen, dass alles und zwar wirklich alles miteinander verwoben ist und voneinander abhängt. „The law of cause and effect“ ist mir durch meinen Yogaweg erst richtig klar geworden. Und dass ich nicht „Opfer der Umstände“ sein muß. Ich kann jederzeit meine Gedanken ändern und somit auch meinen Weg und meine Zukunft. Dieses proaktive Handeln finde ich unglaublich stimulierend, deswegen fällt mir meine tägliche Meditation überhaupt nicht schwer. Ich weiß einfach, wie gut es tut, geklärt in den Tag zu starten. Durch Yoga und auch Romy’s Koch-Inspirationen bin ich vor einigen Jahren zur Vegetarierrin geworden, meine 16jährige Tochter zog vor ca. 2 Jahren nach. Ich glaube, dass es ohne Yoga bei mir noch ein bisschen länger gedauert hätte. Ich befasse mich auch eher mit Themen, die nicht richtig angenehm sind, wie z.B. meinen eigenen Plastikverbrauch, meinen Konsum u.ä. und hinterfrage so auch Bereiche, die mir sonst einfach durchgeschlüpft wären.

Was können Deine Schüler von Deinem Unterricht erwarten?
Ich unterrichte sehr lebensnah und gebe auch nur Dinge weiter, von denen ich überzeugt bin oder die ich selbst praktiziert habe. Jeder Mensch mit absolut jedem Körper kann bei mir Yoga mitmachen. Ich versuche alle abzuholen, was mir bisher sehr gut gelingt. Es war von jeher mein Anspruch, nicht nur die „Level III“ Yogi’s im Blick zu haben, sondern auch die Anfänger. Ich lege Wert auf eine Meditationspraxis und auf Mantra chanten und hoffe auf meine Art und Weise möglichst vielen Menschen den Zugang zu diesen Tools im Yoga zu eröffnen. Früher, als ich begann Yoga zu unterichten, war mir Dynamik und Power unglaublich wichtig, da es für mich selber ja auch der Ausgleich zu meinem Alltag war. Mittlerweile unterrichte ich am liebsten Yin Yoga und Meditation, kombiniert mit Mantras. Vielleicht liegt es daran, daß ich sehe, wievielen Menschen diese sanfte Form gut tut. Unser Alltag ist oft schon so durchgetaktet und hektisch, daß es einfach schön ist, eine Praxis zu haben, die einen auffängt, runterholt und wieder zentriert und mit Prana auffüllt.

Wo unterrichtest Du?
Ich unterrichte in Hamburg, hauptsächlich im Norden von Hamburg. Denn da gibt es nicht ganz soviel Yoga Auswahl, wie Richtung Innenstadt. Hauptsächlich gebe ich inzwischen Personal Yoga Training und noch ein paar Kurse in der Woche, um beim Gruppenunterricht „dranzubleiben“. Beides macht mir wirklich Spaß, da es zwei komplett unterschiedliche Herangehensweisen im unterrichten sind und mich beide auf unterschiedliche Art und Weise fordern. Zusätzlich gebe ich auch Mantra Konzerte und Workshops und Specials zu bestimmten Themen, die mich interessieren.

Warum bildest Du neue Yogalehrer aus?
Ich bilde neue Yogalehrer aus, weil ich der Überzeugung bin, dass Menschen, die sich entschieden haben den Yogaweg zu gehen und Yogalehrer werden wollen, etwas ganz besonderes, individuelles zu geben haben. In diesen Menschen hat sich durch Yoga ein Raum geöffnet, der von innen heraus leuchtet und nicht mehr gedimmt werden kann. Yogalehrer zu werden, kann der erste kleine Schritt in die Richtung werden, Dich ganzheitlich wachsen zu lassen, auf vielen verschiedenen Ebenen. Das ist nicht immer nur angenehm, aber auch durch solche Begegnugen mit uns selbst und unseren Schattenseiten, wenn wir lernen, diese zu integrieren und nicht wegzustossen, kann viel Heilung geschehen. Und das ist für die ganze Welt so wichtig.


Vinyasa Power Yoga 200, Personal Trainer, Yin Yoga, Yoga für Teens; MBSR-T (Mindfulness Based Stress Reduction for Teens), Kinder- und Jugendcoaching; Energiearbeit; TTM (Traditionelle Thai Massage), Thai Öl Massage

Julie unterrichtet in der 200 Stunden Ausbildung die Module Chakras, Mudras, Mantras sowie Meditation und Pranayama, in der +300 Stunden Ausbildung die Module Personal Yoga Coach sowie Pranayama, Mantras, Stimmtraining. Darüber hinaus bietet sie das Zusatzmodul Yoga für Teens an.

www.peace-love-yoga.de

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